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Saisonrückblick: Die Oidn steigen auf!!

Eigentlich war die AH schon im Februar aufgestiegen. Zumindest wenn man der Zuversicht der Spieler in der Senioren-A Whatsapp-Gruppe Glauben schenken wollte. Doch dass auch bei einem zweifellos begabten Haufen von Altstars vor dem Vergnügen die Arbeit kommt, mussten die von Startrainer Fachi Fachglanz und Dauerbrenner Gnuschi Broch trainierten Altherren zunächst einmal schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Die beiden Testspiele in der Vorbereitung gegen ein Team der Royal Bavarian League und gegen Forstner Franzis Sportclub gingen jedenfalls kläglich und völlig verdient in die Hose. Naja…etwas die Arschbacken zusammenkneifen und bei den Punktspielen wird´s schon werden, dachte man sich.

Aber da hatte man die Rechnung ohne die Jungs vom FSV Harthof gemacht, die der SpVgg gleich im ersten Saisonspiel die Grenzen aufzeigten. So war das 3-5 in der Eröffnungspartie für die Thalkirchner äußerst schmeichelhaft und hätte am Ende sogar noch deutlich höher ausfallen können. Hätte nach dieser saft- und kraftlosen Leistung jemand gesagt, dass dies die einzigen verlorenen Punkte in der ganzen Saison bleiben sollten, hätte man diesen Jemand wohl für verrückt erklärt. Doch nach einigen internen Diskussionen über mehr Personal etc. riss man sich im nächsten Spiel bei den Irish Rovers endlich am Riemen. Zwar passte man sich der schienbeinbetonten Gangart des Gegners weitestgehend an, kämpfte aber zumindest und gewann das Spiel nach dem krampflösenden 1-0 durch Flügelflitzer Stasi am Ende mit 2:0. Leider brach sich unser Peewee in diesem Spiel das Handgelenk und fehlte uns danach mehrere Wochen. War das Match gegen die Iren noch mehr Rumpelfußball Marke Tarnat-Jeremies, sah das nächste Spiel gegen Laim schon wesentlich besser aus. Nach zwei Weckrufen der Laimer per Pfostenkracher, netzte Anderl, dessen Torausbeute an diesem Abend alles andere als karg war, dreimal ein. Dabei wirbelte er durch die gegnerische Abwehr wie einst der junge Mats Lilienberg. Mit teils sehenswertem Fußball schossen wir einen 9-1 Heimsieg heraus. Tränen der Rührung dürften die rund 7 Zaungäste an der Thalkirchner Straße wohl beim zwischenzeitlichen Treffer zum 7-0 in den Augen gehabt haben, als sich Fachi und Copter durch die gesamte gegnerische Hälfte kombinierten und Letzterer sehenswert abschloss – sein erster Treffer seit dem 7-3 in der B-Jugend gegen Putzbrunn.

Das nächste Spiel bei winterlichen Temperaturen und tiefem Rasen in Moosach konnte mit etwas Mühe und Dank Pferdelunge Maggo im Mittelfeld sowie der Krake Kolla im Tor mit 3-0 gewonnen werden. „Was die haben Rasen?“ mussten sich die Coaches dabei von MU Klermund anhören, dem scheinbar sein Junggesellenabschied noch immer in den Knochen steckte und der nur mit Tausendfüßlern angereist war… Auch in der darauffolgenden Partie bei 1906 musste der Thalkirchner Keeper – diesmal der Köta – nicht hinter sich greifen, vor allem auch weil die Abwehr um den stets umsichtigen Linksverteidiger Pellovic bombenfest stand. Der gegnerische Torwart dafür umso öfter. 7:0 hieß es am Ende. Ergänzungsspieler Tobi Soier gab sein Debut in der AH, netzte ein, fand lobende Worte für den prächtigen Schnauzer seines Gegenspielers, und durfte gleich wieder mit gelb-rot zum Duschen. Angeführt von Käptn Maggo, der in der 6. Minute den Torreigen eröffnete, konnte Olympiadorf Concordia im nächsten Spiel mit 10-1 besiegt werden. Auch der unter ständigen Kniebeschwerden leidende Gnuschi Broch biss auf die Zähne und wurde mit einem Viererpack belohnt.

Wie eine sprichwörtliche AH präsentierten sich die Thalkirchner dagegen im Spiel gegen Unterhaching. Zwar konnte das Spiel deutlich mit 7-2 gewonnen werden. Allerdings präsentierte man sich behäbig und nicht besonders spielfreudig. Erwähnenswert neben dem Dreierpack von Tobi Soier, der wie sein großes Idol Schneckerl Prohaska durch die Verteidigung tänzelte war auch das Heisl vom Köta, der in der zweiten Hälfte im Sturm aufgeboten wurde. Ach ja und Keeper Kolla darf in diesem Saisonrückblick natürlich auch nicht fehlen: Gegen Ende der Partie begab er sich auf die Spuren Rene Higuitas, und verlor dabei sehenswert die Orientierung, was der Hachinger Stürmer zur 2-7 Ergebniskosmetik zu nutzen wusste . Dann stand das Gipfeltreffen bei Harthof auf dem Programm! Nach der Führung durch Gnuschi per Elfer gerieten die Schwarz-Blauen in der zweiten Halbzeit mit war 1-2 ins Hintertreffen. Doch nach hartem Kampf konnten wiederum der humorlose Gnuschi Neeskens per Elfer und der eingewechselte Tobi Soier per strammem Linksschuss den vielumjubelten und für die Meisterschaft vorentscheidenden Sieg perfekt machen. Randnotiz: Wie nah Weltklasse und Kreisklasse beieinanderliegen bewies Ivan Vuckovic in dieser Partie: Konnte er im vorherigen Match noch einen Freistoß am Sechzehner in Robert Prosinecki Manier traumhaft in den Winkel schlenzen, hämmerte er gegen die verdutzten Harthofer einen Freistoß aus eben dieser Distanz weit über den Zaun. Man munkelt, dass selbst die Versuche von Tauchern, den Ball im nahegelegenen Lerchenauer See zu bergen, fehlschlugen.

Im nächsten Spiel konnte 1906 auf dem heimischen Kunstrasen denkbar knapp niedergerungen werden. Der diesmal im Mittelfeld aufgebotene Dänny Schumi machte zwar auf dieser Position Manfred Zsak alle Ehre und konnte sich sogar in die Torschützenliste eintragen, musste später allerdings mit gebrochener Nase vom Feld. Zumindest machte der für ihn aufs Feld kommende Gnuschi mit dem 4-2 den Deckel auf die Partie drauf. Dann ging es wieder zu den Rovers (keine Ahnung warum wir zweimal auswärts gegen die Iren spielen mussten…aber so what?) Bei strömendem Regen und Kick-and-rush hieß es am Ende wiederum 4-2 für Thalkirchen. Die Erlösung kam dabei vom aus seinem Wigwam reaktivierten Nikopolidis Fischer, der kurz vor Schluss unnachahmlich das 4-2 erzielte. Im Rückspiel gegen Laim war munteres Scheibenschießen angesagt. Mit 7-3 und drei weiteren Punkten im Gepäck fuhren die Thalkirchner wieder heim, wobei Zaubermaus Bedda Prosevc, den Torreigen eröffnete und auch wieder schloss. Wiederum bei sintflutartigem Regen und diesmal stark ersatzgeschwächt ging es zu den erstarkten Fortunen nach Unterhaching. Mit eisernem Willen und einer kämpferischen Leistung konnte man nach Treffern von Emu Klermund und Gnuschi einen 2-0 Sieg einfahren. Wichtig war´s!

Als vorletzte Hürde zur Glückseligkeit standen die Moosacher im Weg. Interimscoach Kolla hatte in der Kabine schon verlautbart, dass dieses Match „ a Moosach“ und somit nichts für Weicheier werden würde. Warum dann Eisenfuß Djami zunächst auf der Bank ließ, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben. Die Thalkirchner nutzten jedenfalls die Fehler in der Hintermannschaft der Gäste gnadenlos aus und zogen noch vor der Halbzeit durch einen Dreierpack von Anderl, einem Traumtor von Stadlinho und einem Freistoßkracher von MU auf 5-1 davon. Am Ende konnte man mit einem souveränen 8-1 die Tabellenführung vor dem Verfolger aus Harthof behaupten. Und dann kam das letzte Spiel der Saison und je näher der Termin rückte, desto mehr verletzungs- und arbeitsbedingte Absagen musste das Trainergespann hinnehmen.

Doch zum Glück verfügte man dieses Jahr über einen sehr breiten Kader und so fuhren wir auch zu Olympiadorf mit einer schlagkräftigen Gruppe. U.a. spielte der reaktivierte Doc Schumi 90 Minuten im Mittelfeld durch! Dass die nicht anwesenden Mitspieler am Live-Ticker eigentlich nicht so hätten zittern müssen, wurde recht schnell deutlich: Der groß aufspielende Ersatz-Käptn Soier, Anderl und Rechtsfuß Peewee stellten innerhalb kurzer Zeit auf 5-0. Und so wurde es ein doch recht entspannter Abend für unsere alten Herren, der mit 12-2 endete und an dem sich auch die Emmlerin noch in die Torschützenliste der Saison eintragen konnte. Böse Zungen behaupten, Keeper Köta habe den Treffer zum 12-2 absichtlich passieren lassen – weil er bei der Tordifferenz von +60 (in Worten: Plus Sechzig!) bleiben wollte. Nach dem Schlusspfiff konnten dann der Aufstieg sowie die reife Leistung von 13 Siegen in Folge gebührend gefeiert werden.

Nach zwei Jahren Abstinenz kehrt die SpVgg Thalkirchen in die Kreisliga zurück und wird dort hoffentlich eine bessere Rolle spielen als beim letzten Mal. Darüber ist man sich aber im Lager der Schwarz-Blauen sicher, zumindest wenn man den fachkundigen und durchwegs seriösen Gesprächen, die nach der Partie im Astron oder eine Woche später auf der Wiesn geführt wurden, glauben will.

Autor: Dani Schumi