Das Derby
Irres Spiel und gute Tat
Wer an diesem Nachmittag den Weg in die Spielstätte der SpVgg Thalkirchen gefunden hat, musste sein Kommen nicht bereuen und dazu viel Sitzfleisch mitbringen. Als der letzte Punkt ausgespielt war zeigte die Uhr 18.15 Uhr.
Die Berichte im Vorfeld, vor allem inszeniert vom Regionalligateam der SpVgg, zahlten sich aus. In der Spitze wohnten 150 Zuschauer dem Lokalderby zwischen den „Raccoon Rackets“ und dem FC Bayern bei. 1.Aufschlag 13:15 Uhr!
Die Ausgangslage hätte nicht unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite das Team des FC Bayern, mit dem Ziel in die 3.Bundesliga aufzusteigen, auf der Gegenseite das Gastgeberteam SpVgg Thalkirchen. Deren Ziel war der Klassenerhalt um auch im dritten Jahr in Folge in der Regionalliga aufzuschlagen. Optisch, wenn man sich das Tabellenbild anschaute, trennte beide Seiten nicht viel, FC Bayern 2. (punktgleich mit dem Tabellenführer) und die SpVgg Tabellenvierter. Zahlenmäßig war aber der Unterschied wesentlich größer. Die SpVgg hatte auf dem Konto 16:14 Punkte, die Bayern 19:3. Die Bayern mussten schauen, das Derby möglichst hoch zu gewinnen um nicht weiter Boden auf ihren punktgleichen Konkurrenten zu verlieren.
Während aber die SpVgg aus dem Vollen schöpfte, also mit ihrer Nummer 1 antrat, mussten die Bayern auf eine wertvolle Stütze verzichten. Jugendnationalspieler Felix Wetzel musste wegen Verletzung passen.
Bereits zum Doppelauftakt zeigte die SpVgg, dass sie an diesem Tag ein harter Prüfstein sind. Der Wechsel auf der Doppelposition 3 machte sich bezahlt. Weber/Dudek M und Dudek P./Cavatoni sorgten schon mal für den ersten Stimmungshöhepunkt. Vor den Augen des bekannten Fernseh- und Theaterdarstelle Dieter Fischer (u.a. Rosenheim Cops) brachten sie die SpVgg in Führung. Die Gäste von der Grafinger Straße ließen sich aber nicht beunruhigen und konterten diese SpVgg Führung mit einer 2:0 Bilanz in den Spitzeneinzeln. Auch wenn er an diesem Tag ohne Einzelerfolg blieb, zeigte sich, wie wertvoll der Einsatz von Frederick Jost war. Gegen Akteure aus Spitzenteams ist ihm seine längere Spielpause (3 Jahre) noch anzumerken. Doch dadurch verstärkte sich die „Mitte“ der SpVgg, die sich in einem weiteren Spielgewinn auszahlte. Michael Dudek gewann das Überkreuzduell gegen Julian Diemer. In den Partien des „hinteren“ Paarkreuzes sollte sich die Verschiebung um eine Position nach hinten, noch mehr auszahlen. Christian Cavatoni (gg. Sebastian Deutsch) und Nick Deng im Nachwuchsduell gegen Nico Longhino, punkteten zum Abschluss des Überkreuzdurchgangs, zur 5:4 Führung.
Das Derby sollte aber nicht nur sportlich ein Highlight sein, es wurde auch für das Projekt „Slum Ping Pong“ geworben in Form einer Tombola. In einer 15 minütigen Pause wurden die ersten Preise verlost.
Kann sich der FC Bayern im zweiten Durchgang absetzen?
Die Führung der SpVgg hinterließ wohl ihre Spuren beim FC Bayern. Von den folgenden fünf Einzeln gewann die SpVgg deren drei, der FC Bayern konnte „nur“ durch Florian Schreiner und Michael Plattner punkten. Beide zählen auch zu den Besten, was die Liga anzubieten hat. Auf der SpVgg Seite sorgten dagegen, Daniel Weber, Patrick Dudek und Christian Cavatoni dafür, dass die SpVgg eine 8:6 Führung innehatte. Dieser 8.Punkt war dann auch der erlösende Punkt. Es bedeutete, dass die SpVgg für ihr Punktekonto schon Mal einen Punkt sicher hatte und, die SpVgg ist auch rein rechnerisch nicht mehr von den Teams auf den Abstiegsrängen, sowie auf dem des Relegationsplatzes (gegen den Abstieg), einzuholen. Für den weiteren Partieverlauf bedeutete dies aber auch, holt die SpVgg aus dem letzten Einzel oder dem Schlussdoppel einen Sieg, steht sie sogar am Ende als Gesamtsieger da. Das letzte Einzel wurde durch Sebastian Deutsch zur Beute des FC Bayern, so dass die Zuschauer auch noch das 16. und letzte Spiel zu sehen bekamen.
Im Abschlußdoppel standen auf der SpVgg Seite Weber/Dudek M, in der Rückrunde etwas glücklos in solchen Partien, sowie bei den Bayern Schreiner/Plattner, eines der beiden besten Doppelpaarungen der Liga (1x verloren). Wer hier dann auch von einer sicheren Angelegenheit des Bayernduos sprach, wurde einmal mehr an diesem Tag überrascht. Das Raccoon Duo führte mit 2:1 Sätzen und mit 10:8! Bedeutete Minimum zwei Matchbälle. Hier zeigte sich nun die ganze Klasse des Bayernduos. Sie wehrten nicht nur diese Matchbälle ab, sondern noch einen bei einer 11:10 SpVgg Führung. Wie es dann so oft kommt. Im Entscheidungssatz waren dann beide Bayernakteure nicht mehr zu stoppen und sicherten mit 5:11, aus SpVgg Sicht, eine gerechte Punkteteilung für ihr Team. Langanhaltender Schlussapplaus für beide Teams zeigte, die Zuschauer waren mit dem gebotenem mehr als zufrieden. Ein langer Nachmittag war sportlich zu Ende.
Es wurden nun noch weitere Preise verlost, die dazu noch an Wert gewonnen haben. Am Ende ergab die Tombola +Versteigerung des Olympiatrikots von Sabine Winter einen Erlös von rund 700 €.
Einfach eine gelungene Veranstaltung. Auch der BTTV berichtet übers Derby